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Zum Ende der Seite springen Was man so erlebt
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weiss nix
Kiebitz Foren Ass


Dabei seit: 20.04.2004
Beiträge: 230


Was man so erlebt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Geschlossene (Lehr-)Anstalten

Tja, heute war ja wieder Punktspiel. Meine Partie verlief "auf und ab". Die Partien meiner Mannschaftskameraden verliefen meist "ab und ab".

Und da bin ich schon beim eigentlichen Thema: Ich bleibe ja meist bis zum (traurigen) Schluss. Aber wenn sich das erste Brett zeigen lassen will, dass man ein Läuferentspiel mit zwei entfernten und unhaltbaren Freibauern des Gegners tatsächlich verliert, muss ich ja nicht auch noch dabei zusehen. Also verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg. Als ich auf den Flur kam, wusste ich zwar nicht mehr genau, wo der Ausgang war, aber ich ging einfach durch die Tür hinaus, durch die die meiste Sonne durchschien.

Was ich vergessen habe zu sagen, ist, dass wir in einem Schulkomplex gespielt haben. Ich war ja auch mal in der Schule. Die Schulen, auf denen ich war, habe ich eigentlich als offene Einrichtungen in Erinnerung - aber Großstadtschulen sind wohl etwas anders. Denn kaum hatte ich frische Luft geschnappt, merkte ich, dass ich nicht auf der Straße war, von der ich gekommen bin, sondern auf dem Schulhof. Tja, und in Großstadtschulen herrscht ja noch Zucht und Ordnung: Da gehen die Türen nur in eine Richtung auf - und das ist nicht die in Richtung Ausgang.

'Nun ja', dachte ich,'ich bin ja auf dem Schulgelände und von da komme ich ja wohl auch irgendwie raus. Zunächst lief ich zum großen Haupteingang: drei große vergitterte Tore. Leider war jedes Tor mit extrem dicken Eisenketten und Schlossern verbarrikadiert. Also suchte ich weiter. Doch das gesamte Gelände war von Zäunen umgeben, die schon etwas an ehemalige Grenzanlagen erinnerten. Bei so einer Befestigung hoffte ich vergebens auf eine Zaunlücke. Nun ja, glücklicherweise waren ja noch andere auf dem großen Innenhof. Ein paar Fussballspieler trainierten auf dem Fussballfeld. Zwei von Ihnen schienen genug zu haben und gingen in Richtung Haupttor. 'Die werden ja wohl den Weg hieraus kennen', war ich mir sicher. Sie gingen in Richtung des Vordereingangs. 'Nanu?', dachte ich, 'ist da etwa doch eine Tür in einem der angrenzenden Gebäude offen? Die Fussballer gingen immer weiter - geradewegs zu den Haupttoren. ,Sind die Tore nicht abgeschlossen?', dachte ich noch...

Tja, was soll ich sagen. Die Tore waren natürlich verrammelt. Die Fussballer sind einfach drübergeklettert. So ist das wohl in Großstadtschulen, da hilft nur der Ausbruch über den Zaun. 'Na so weit kommt's noch', dachte ich mir. 'Nur weil andere vom meterhohen Gittertor fallen, muss ich das ja nicht auch machen. Außerdem habe ich ja auch keine Sportsachen an'. Und weil ich mich ja jedenfalls dann nicht wie andere verhalten will, wenn das Verhalten der anderen (oder das "Normalverhalten" in der konkreten Situation) unverantwortlich wäre, versuchte ich - wie immer - einen schonenderen Weg zu finden.

Nun ja, da blieb ja nur das "Fenstertheater". Glücklicherweise, hatte scheinbar einer der Schachspieler, die ab und zu auf dem Flur im Gebäudeinneren zu sehen waren, doch noch die Kurzgeschichte von Marie-Luise K. aus dem Deutschunterricht in Erinnerung und wusste, dass situationsadäquates Verhalten (wie das Hampeln eines anderen am Fenster) auch nur deshalb als "merkwürdig" erscheinen kann, weil der Beobachter aufgrund seiner verengten Perspektive nicht alle Umstände kennt, die das Handeln des anderen bedingen.

Als er mir von innen die Tür aufmachte, gab er gleich zu verstehen, dass er eigentlich gar nicht wisse, ob er die Türe öffnen dürfe. Es sei nämlich eine Alarmtür, die beim Öffnen einen Hausalarm auslösen würde. Tja, Hausalarm, wenn einer die Tür in Richtung Ausgang aufmacht - so ist das heute in Großstadtschulen. Und während ich dann doch noch auf die verwunderten letzten Mannschaftskameraden traf und Ihnen von meiner Gefangenschaft erzählte, ging ich noch einmal - aber von außen - an den Haupttoren vorbei. Und: - wenn es dicke kommt, kommts ja immer noch dicker... Da hing über den Eisentoren ein großes Banner, auf dem mit großen bunten Buchstaben stand: "HEUTE TAG DER OFFENEN TÜR".

'Ja', hab' ich mir gadacht. 'Stimmt - eine Tür war ja offen...' Ich will ja nicht wissen, wie da der normale Schulbetrieb läuft.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von weiss nix: 30.10.2011 21:41.

25.09.2011 23:10 weiss nix ist offline E-Mail an weiss nix senden Beiträge von weiss nix suchen Nehmen Sie weiss nix in Ihre Freundesliste auf
weiss nix
Kiebitz Foren Ass


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Absurdistan Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das Haus brennt lichterloh und die Bewohner schalten den Feuerarlam ab, weil sie Ruhe haben wollen, und zerschneiden die Wasserschläuche, damit niemand das Feuer löscht. Mit dieser Methapher beschreibt ein Kolumnist gerade die Reaktion der Politik auf die Eurokrise. Wenn man Ratingagenturen reguliere, könne man ja auch gleich schlechte Nachrichten verbieten. Dies sei ja wie in Absurdistan.

Tja, aber mit genau solchen Verhaltensmustern bin ich leider schon im anderen Zusammenhang konfrontiert worden. Da merkt man, dass Absurdistan gar nicht so weit weg ist - vielleicht gerade mal so weit wie Bayern.

Deshalb war ich auch gar nicht mehr so perplext, als mein heutiger Gegner bei mir die Absurdistan-Strategie angewendet hat. Nach f7-f5 im angenommenen Damengambiet auch noch e6-e5 hinterher, nur um mit dem Blockade-Läufer von d5 ein Scheinopfer auf g2 zu erzielen. Hatte ich ihm nicht durch meine Züge hinreichend deutlich gemacht, dass er auf mich zukommen und seine Stellung verbessern müsse, um einen Ausgleich zu erreichen? Man muss doch bei seinem Handeln immer an das faktische langfristige Ergebnis (Endspiel) denken. Aber nein, anstatt die heißen Kohlen aus dem Ofen zu holen, wird natürlich noch mal kräftig nachgefeuert und dann alles richtig brennen gelassen. Er musste doch merken, dass er - wenn er alles so weiter laufen (besser gesagt, weiter brennen) lässt, er früher oder später zwangsläufig durch seine Züge in eine Situation kommt, in der auch ich ihm nicht mehr helfen kann. Ich frage mich ja immer, ob ich mich nicht irre und diese Absurdistan-Strategie irgendwie auch mal tatsächlich funktioniert. Immerhin haben sich die Akteure ja auch etwas dabei gedacht.
Na ja, heute hieß es jedenfalls: Realität - Absurdistan 1:0.

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von weiss nix: 30.10.2011 22:32.

30.10.2011 22:17 weiss nix ist offline E-Mail an weiss nix senden Beiträge von weiss nix suchen Nehmen Sie weiss nix in Ihre Freundesliste auf
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Kiebitz Foren Ass


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Pokale Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich war mal wieder in einem heimeligen Verein in meiner Nähe und hab' ein bisschen gespielt.

Mein Gegner war aber irgendwie völlig fertig mit sich und seinem Spiel. Er meinte, er verliere ja am laufenden Band. So schwach habe er ja noch nie gespielt. Er spiele so schlecht - er könne es selbst nicht verstehen. Das sei in etwa so, als wenn er ganz ordentlich spielen würde und ihm würde ein 2000er gegenübersitzen. ( Augenzwinkern Ts, ts, ts ...)

... aber eigentlich hat mich 'was ganz anderes bewegt:

In dem Verein gibt es nämlich eine Vitrine mit Pokalen. Die haben seit vielen, vielen Jahren schon immer da gestanden. Und (- ganz nach einem russischen Lied -) die Winter und die Sommer vergingen, aber die Pokale - die blieben. Doch mit der langen Zeit, in der sie da standen (- nun, wie drücke ich mich jetzt am besten aus ... -): Sie hatten nicht mehr ihren einstigen Glanz.

Da ward' man nun (nicht ganz freiwillig) vor die Wahl gestellt:
Entweder die Pokale werden wieder aufpoliert - "oder sie müssen weg!"

Tja, und natürlich strahlen die Pokale nun wieder - ... auch nach so langer Zeit.

Ich finde das irgendwie eine ganz tiefsinnige Metapher. Ich weiß allerdings noch nicht wofür. Aber ich schreibe sie mal hier auf.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von weiss nix: 09.02.2014 16:58.

09.02.2014 11:25 weiss nix ist offline E-Mail an weiss nix senden Beiträge von weiss nix suchen Nehmen Sie weiss nix in Ihre Freundesliste auf
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