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Geschrieben von weiss nix am 21.10.2005 um 15:40:

  Böse Gerüchte

Da sich die Kommunikationsfreude hier wieder kaum zügeln lässt, werde ich mal noch ein Thema verfassen.

Gestern hab ich doch tatsächlich auf dem Nachauseweg hinten im Bus gehört, wie sich drei junge Leute unterhielten.

Einer meinte, er kenne jemanden. So ganz genau hab' ich das natürlich nicht verstanden, aber später sagte er "die haben gedacht, dass er sie anmachen wollte und haben ihn deshalb ausgelacht - dabei hatte er eine ganz krasse Persönlichkeitsspaltung".

Ja, - ihr habt es sicher schon erfasst- also in diesem Pfad geht es um böse Gerüchte über andere.

Ich finde, solche Gerüchte nicht so toll. ... ich meine, der Betroffene könnte sie ja mitbekommen.



So was ist schlimm, schlimm, schlimm.
(Das war übrigens eine höchst rethorische "Geminatio"!)


Gerade an einem solchen Gerücht zeigt sich doch, dass böse Gerüchte nur dazu dienen, eigenen Frust abzulassen. Damit wirken sie aber auch entlarvend auf den Verbreitenden zurück.

Gerüchte zeigen Unausgeglichenheit, fehlende Persönlichkeitsstärke und - insbesondere , aber nicht nur bei Angriffen mit Tendenz unter die Gürtellinie - eigene "Unzulänglichkeiten" auf. Wer keine Probleme hat, hat auch die Kundgabe entsprechender Gerüchte nicht nötig.
(Zur Frage, wie man denn, wenn man schon solche Probleme hat, auch noch so blöd sein kann, diese durch Verbreiten von bösen Gerüchten über andere jedem aufzuzeigen: vgl. Beitrag auf o-amp-o.)

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Geschrieben von weiss nix am 21.10.2005 um 16:03:

  RE: Böse Gerüchte

Um das obige beispielhaft genannte Lästern zu verstehen, muss man auf die Logik von Möchtegern-Erwachsenen zurückgreifen.

Wenn ein halbwüchsiger Hauptschüler einen körperlich unterlegenden Mitschüler auf den Boden stößt, und einer seiner Freunde oder ein Mädchen fragt "warum?" , antwortet er: "Der ist gestört."
(Das Beispiel geht auf einen Beitrag des WDR "die story - Mobbing in der Schule" zurück. Im Beitrag wurde allerdings nur von hessischen Schulen berichtet.)

"Gestört" oder "Persönlichkeitsspaltung" o. ä. sind also plumpe Rechtfertigungsversuche für nicht zu rechtfertigendes Handeln.
Da fragt sich meist, wer wohl die Persönlichkeitsstörung hat.

(Teilweise wird bei den unzufriedenen Agressoren auch unterschieden: Wer sich wehrt, ist "gestört" und wer nichts macht, ist ein "Weichei" oder noch was anderes. Diese Logik birgt aber oft Differenzierungsprobleme.)


Böse Gerüchte haben aber nicht nur Offenbarungscharakter, sie können auch großen Schaden anrichten. Denn böse Gerüchte verbreiten und potenzieren sich.

Damit werden Unwahrheiten schnell zu unfassbar großen Lügen und führen zu kaum reparablen Stigmatationen.

Vor allem aber - und das ist das bedeuerlichste - bringen böse Gerüchte die Menschen zum Hassen.

... und stellt euch mal vor, wie es wäre, wenn auf der Strasse, in der Uni, in der U-Bahn, ja selbst beim Schach oder vor der eigenen Haustür -überall ständig lauter hassende Menschen wären.