Geschrieben von weiss nix am 10.03.2005 um 19:52:
Kj
((Vorbemerkung:
Eigentlich mag ich ja nicht solche komischen Verkürzungen, aber es ist in anderen Foren leider so in Mode gekommen.
Da die Biebertaler Schachfreunde ein Verein von überregionaler Bedeutung sind, steht das Forum hier natürlich auch kommunikationsfreudigen Schachfreunden aus anderen Schachbezirken oder Schachländern offen.
))
Nachdem schon in zwei Foren ein Schachspieler hervorgehoben wurde, der sich durch fragwürdige Methoden auf seine Spiele gegen Russen vorbereitet hat, kann ich ja auch mal auf eine interessante und tiefgründige Spielerpersönlichkeit hinweisen.
Natürlich immer mit gewisser Vorsicht scheint mir doch die Frage interessant, wie ein Schachspieler wie Klaus Junge derart fanatisch werden konnte.
Sicher ist ein ehrgeiziger Charaker wie dieser recht anfällig gegenüber Irrungen und Wirrungen gewesen. Auch war es nicht einfach für die damalige Jugend, sich - sozusagen aus dem System heraus - der Ideologie des Hasses zu entziehen.
Ist es nicht eine Tragik, dass solch ein Talent nicht den richtigen Weg gefunden hat? Leider kann man heute wohl nicht mehr rekonstruieren, was in ihm vorging und weshalb er so verblendet wurde.
Offen bleibt auch, ob die Aussagen seiner Kamerden über seinen letzten Einsatz stimmen - und wenn ja, wieso ihm ein solchen Hass und eine solche Unvernunft überkam. Es muß schon viel Angst und Wut und falsch verstandene Ehre zusammengekommen sein.
Ich will ihn ja nicht verharmlosen, aber man kann es sich jedenfalls nicht einfach machen. Die Geschichte von Klaus Junge ist eine tiefe Tragik - gerade auch wegen dem Indoktrinierungsprozess dem er erlag.